Kompliment.

Im Gschäft, Fachgespräch mit dem Kollegen. Er schaut mich von unten bis oben an und sagt für alle hörbar: „Du bischd ja echt en Hungerleider.“

Ein Hungerleider also. Ok, meinetwegen. Hab ich zwar noch nie so verspürt, aber Danke für Deine Wertschätzung. Ich weiß daß er es nicht ganz ernst meint. Leider weiß ich auch, daß er es nicht ganz spaßig meint.
Zehn Minuten später muß er mal raus. Stemmt seine ca. 85 kg um die Hüften rum Angespartes vom Bürostuhl, hält sich den Rücken fest und läuft wie ein abgebrochner Besenstiel zur Türe. Der junge Herr ist knapp über dreißig. „Du bischd ja ein …. “ geht mir durch den Kopf.

[Seine nächste Kur darf meine Krankenkasse zahlen.]

Manchmal bin ich gern ein Hungerleider.

Feierabendrunde Nr. 8

Schnelle kalte Runde

Leider fällt der Besuch in meiner Fitnessbude mangels Schlechtwetter wieder aus. Der blaue sonnige Himmel mit gelegentlichen Schnee-Kapriolen piekst mich schon den ganzen Bürotag lang. Außerdem muß mein Schulungs-Stress raus. Morgen wieder: Andi on Stage. Das Thema plagt mich echt, der Kreislauf, normalerweise unkaputtbar, wehrt sich gegen diesen Schei dieses Thema mit allen Mitteln. Nach 10 km auf den treuen Blauen Bike drehts mir den Magen auf rückwärts, leider kommt nichts raus. Probates Mittel: Angriff fahren. Dann mal los. Talheim, hoch nach Öfingen, runter nach Baldingen ist kaum Strasse unter dem Schnee zu entdecken. Eine nette schwarze Schneewolke bewirft mich, sodaß ich ständig am Brille wischen bin. Bis Geisingen hab ich Seitenwind, und ab dort geht meine Strategie wieder auf: ich kann die 20 km mit dem Wind surfen bis Tuttlingen, wobei es teilweise tückisch zugeht, gelegentlich „Fahren auf Zehenspitzen“. Herrje ist das glatt. Um sieben zuhaus, nette Runde zum Nervosität reduzieren und Adrenalin verschwenden. Nur das Problem hab ich damit nicht gelöst. [60 km].

Bilder? Nee, keine Zeit am Feierabend. Sehen eh alle gleich aus, diese weißen Schneefotos.