Morgens um halb sechs

Heute am Heiligen Abend, in aller Frühe um sechs, machen sich tatsächlich schon die ersten wackeren Schwaben Bürger bereit Zum letzten Gefecht vor dem Fest der Liebe. Viel Zeit bleibt nicht mehr, denn der Handelshof macht nämlich um sieben auf, und die Parkplätze sind rar.

Schnell noch eine Gans zwei Gänse, schön fett [aus Polen, die sind billiger], und für übermorgen noch zwölf Schnitzel, wir sind mit dem Besuch von Onkel Richard zwar nur vier Personen, aber man weiß ja nie, und übermorgen ist auch noch ein Tag. Und herrje, Nachtisch hätten wir fast vergessen. Mist, das Mövenpick mit Heidelbeer hat ausgerechnet der Nachbar im Einkaufswagen, fünf Pakete, so eine Unverschämtheit, soviel zu nehmen, andere wollen schließlich auch noch was! Ham wir was vergessen? Am Zweiten sind wir ja bei Tante Elfriede eingeladen, aber abends? Falls Besuch kommt, schnell noch zwei vier Flaschen Kirschwasser, und was ist das, da hat sich einer vorgedrängelt! Frechheit, stell Dich gfälligst hinte an, wie sich des gehört! Jo mei, het des Leit heit! Kennet dia et amme andre Dag zom ikaufe fahre? Kreuzsapperment! Der dohane, mit dem volle Wage, des isch grad der Seckl, der ihs het welle de Parkplatz klaue! Dem han i aber ebbs verzellet! Do kennt ja jeder …..

Gottseidank, am Samstag, überübermorgen, dann kann man ja endlich wieder zum Einkaufen fahren, is ja schließlich Wochenende, und ma sott ja ebbs habe für am Sunntig uff de Disch.

Also zumindest ich hab Weihnachten als Kind anders kennengelernt als es heutzutage zelebriert wird. Danke an meine Eltern. Daß sie mir sowas wie da oben erspart haben. Vielleicht bin ich aus dem Grund heute Totalverweigerer geworden.

Liebe Grüße ins Bloggerland
wünscht
Cara Malz

4 Kommentare

  • Auf das Wort ‚heutzutage‘ reagiere ich inzwischen mehr als allergisch. Vor allem in der verwendeung in der man es üblicherweise findet. Das impliziert doch, dass früher alles besser war.

    Dabei gab es dieselbe Hektik frühers auch schon und wer möchte kann sich auch *heutzutage* die Ruhe und den Frieden holen den er benötigt. Man muss das lediglich entprechend organisieren und auch das ist nicht anders als es jemals war.

    Genug geschimpft. Ich wünsche Dir ein beschauliches Fest, egal ob und wie Du das feierst 🙂

  • andi

    Angel,
    ich weiß daß meine Eltern es so gemacht haben, weil einfach fast nix da war.
    Weder viele Geschenke noch Geld dafür. Hab ich nicht vergessen.
    Liebe Grüße
    Andi

  • Menno. Sorry für die vielen Tippfehler, ich bin schon fast auf dem Weg zum Bäcker. Da hab ich mir wohl zu wenig Zeit genommen (und brauch sie nun zum Nachtippseln, wie immer ist schnell-schnell der beste Weg zum Zeitverschwenden ;-)).

  • Ui, da haben wir uns überschnitten 🙂