Keine Feierabendrunde Nr.

Langsam hab ich die Faxen dicke.

Tagelang schon kann ich den blauen Himmel ausm Bürofenster bewundern, und jeden Abend wenn ich das Rad ausm Stall hole, wird dasselbe Theater da draußen inszeniert. Geht schon ne Woche so, und wird sich angeblich nicht so schnell ändern :evil_wp:

Macht fünfzehn Euronen bitte.

Sehr geehrter Herr Cara Malz,

Ihnen wird vorgeworfen folgende Verkehrswidrigkeit begangen zu haben: am (Tattag) um (Tatzeit) in (Tatort) als Führer des PKW blabla mit dem Kennzeichen XY-123: Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften um 8 km/h. Zulässige Geschwindigkeit: 50 km/h. Festgestellte Geschwindigkeit (nach Toleranzabzug): 58 km/h. §3 Abs. 3, §49 StVO; §24 StVG; 11.3.1 BKat.

Die ham ja echt nen Vogel. Also mein Auto is ja nicht das Neueste und sicher nicht das Schnellste, aber sooo langsam bin ich sicher noch nie durch ne Ortschaft gebrettert geschlichen. Die müssen dringend ihre Meßgeräte eichen lassen. Dann hätten diese armen Wegelagerer jetzt sicher mehr Weihnachtsgeld als 15€ von mir. Is doch wahr.

Es kommt immer schlimmer …

… als frau denkt. Die denkt oft eigentlich überhaupt nichts.

Ich stell ja ungern meine eigene manchmal unschlagbare Blödheit zur Schau, aber sieh mal an, ich hab ja noch mehr gute Eigenschaften. Zum Beispiel Schizophrenie. Die kommt mir in solchen Fällen wie heute wie gerufen. Dann bin ichs nich immer selber gewesen.

Da stand nämlich neulich so ein Typ mit nem roten Auto am Waldrand und hat sich offensichtlich in der Nachmittagssonne gelangweilt oder irgendwas ausgeheckt und nebenbei Weihnachtsdekoration in seinem Auto aufgehängt. So einer is ja eh nich ganz sauber. Find ich.
Nebenbei hatter seine alten Wandergaloschen aufm Autodach zum Sonnen hingestellt [damit der Mief entweichen kann?]. Hab schon geahnt was dann passiert. Fährt der weg, und nach 200m fliegen die vergessenen Schuhe vom Dach in den Straßengraben. Der Trottel merkt aber auch garnix. Kommt er nach ner halben Stunde zurück und sucht den Straßenrand nach seinen verfaulten Wanderschlappen ab; diese hatte indes sicher schon die im sauberen Ländle patrouillierende Straßensauberkeitskolonne entfernt.
Do kennt jo jeder komme und sei aldes Zeig ablade, wisset se ….

Dieser Kerl ist aber auch wirklich zu blöd.

Naja. Weg waren die Dinger. Zwar schon lange alt genug gewesen für die Tonne, aber immer noch ans Herz oder sagen wir mal an die Füße gewachsen. Das Problem kenn ich selber zu gut.

Also dann mal mit nem dicken Hals .. echter Schadenfreude über soviel Blöd .. Vorfreude auf ein Paar neuer Gehhilfen durch den gemütlichen Tuttlinger Feierabendverkehr gewühlt, rein in den Sportladen, neue Leichtwanderschuhe ausgesucht. Herrlich. Leider hielt die Freude nur bis anner Kasse, der Geldbeutel räkelte sich nämlich gelangweilt zuhause im annern Rucksack. *Gnagnagna*

Also nochmal durchn Feierabendverkehr, Kohle holen, wieder durchn Feierabendverkehr. Und endlich: die neuen Schlappen sind ich meine eigenen. Schließlich kann ich den Winter nich völlig mit offenen Birkenstock überbrücken, und nächstes Barfußlaufen dauert noch mindestens fünf Monate.

Wer weiß was ich aus dieser Lektion lernen soll? Altes loslassen. Neues hat auch seinen Reiz und seine Vorteile. Vermutlich mehr als mir bewußt ist. In meinem verschmorten Hirn.

Wetter am 22.11.2008

Ne, wirklich. Richtig nett 🙁

Mit dem Gedanken, so ne Sch* Woche im Büro wie die soeben vergangene auszugleichen mit exzessivem Frischluft-Tanken draußen, meinetwegen auch ausnahmsweise aufm Rad, könnt ich mich ja anfreunden. [Angefreundet damit hab ich mich natürlich schon, ganz heimlich, während er Woche]. Nur isses feierabends zu schnell dunkel für irgendwelche Ausdaueraktivitäten. Also mindestens fünf Tage mit Warten vor mir herschieben.

Wochenends hätte ich dann ja zwei Tage Zeit, die mit zähem Büroschleim verklebten Hirnwindungen freizuspülen und den gesammelten Ärger, der diesmal reichlich vorhanden ist, unten zum Abfluss rauszuschwitzen. Leider war die Vorfreude diesmal vergeblich. Ein Blick ausm Fenster beschert mir diesen Anblick und beseitigt jede Hoffnung auf Outdoor Aktivitäten.
Bleibt wohl nur noch Power-Relaxen in der Fitness Bude oder was Vergleichbares.

Und die Aussichten?
Der Winter dauert in dieser Gegend gerne mal fünf Monate. Du meine Güte.

kurze nächte

abends ruckzuck eingeschlafen wie immer, noch eben freuen auf ne gut durchpennte nacht und weg. zwei oder drei oder vier uhr, auf die uhr schauen, is die nacht etwa schon rum, was is jetz wieder los? die nacht is noch lange nich rum, aber der schlaf. die müdigkeit is schwer und zäh und kämpft mit der nervösigen wachheit, die ich tagsüber nötiger hätte als jetzt, ich lieg mittendrin und seh die beiden gegeneinander ringen. vergebliche versuche, das heimkino im kopf abzuschalten, in dem reichlich filmausschnitte vorbeifliegen, die ich nich bestellt hab und in denen ich mich manchmal selber seh. was tun? keine chance zum jetzt wieder einschlafen, steh mal auf und guck ausm offenen fenster bis es zu kalt wird. die warterei auf die nötige bettschwere kann anstrengend sein. im kopf läuft der zähler bedrohlich rückwärts für die stunden und minuten die noch bleiben bis der wecker losgeht. diese rückwärts zählerei gibt mir meistens den rest. manchmal gewinnt die müdigkeit und mit bisle halblebigem rumdösen gelingt es, mir selbst etwas schlaf vorzutäuschen. und dann morgens um halb sechs, wenn wieder eine weitere runde in der täglichen tretmühle losgehen muß, kommt erst die rechnung für die nicht geschlafenen stunden, und ich merk mit schweren augendeckeln, das war wieder richtig teuer, die preise steigen ja überall. aber auch diese sauerei ist steigerungsfähig, machmal fang ich mir ein abo ein, dann geht das eine zwei oder vier wochen lang so. oder länger.

we are not amused.

Nervige Ausfahrt …

… im Berufsverkehr nach Villingen

Heute mittag mit dem Tourer nach Tuttlingen, Eisdiele ist geplant, aber siehe da: die Karre fährt ja seit dem letzten Rums der letzten Reparatur unmöglich, Schaltung tut sowieso schon länger, was sie will, der Vorderreifen ist unrund montiert und außerdem wackelt das Lenkkopflager seit neuestem. Gegen sowas bin ich ja nun völlig allergisch, sofort paar Ersatzteile holen, nur hat mein Dealer leider Urlaub und der andere Radladen ist Mittwoch nachmittags geschlossen. GnaGna Ärger, Grüßgottle im Schwabenland. Mir kennets uns halt leiste, wisset se …

Bleibt nur noch: Mit dem Renner nach Villingen zu Tour, die ham was ich brauch. Leider ne blöde Strecke und die falsche Uhrzeit, das tobt der Feierabendverkehr. Egal, nächste Woche will ich ja den Tourer fit haben, daher Helm auf und durch. Die Wirklichkeit am Feierabend ist noch schlimmer als erwartet, aber ich fighte mich durch bis zum Radladen. Freundliche Bedienung mit anschließenden Tips, wo ich mich um das Schwenninger Verkehrsgewühl rumdrücken kann. Nachm Weizenbier in Dauchingen wurschtel ich mich durch bis Spaichingen zum Döner. Noch fünf km zum Abschalten und endlich Feierabend …

Meckern darf ich nicht, hab ja gewußt worauf ich mich einlass, aber mit relaxtem Radln hat das nichts zu tun. Dieser Feierabendverkehr ist Krieg, jeder gegen jeden. Die dicksten Schiffe haben Vorfahrt, jede zweite Karre ist ein SUV, Hauptsache noch etwas mehr Blech als der Nachbar. Geld spielt keine Rolle, Spritpreise sind bestenfalls willkommen als Anlass zum Motzen über die Politiker am Stammtisch oder inner Frühstückspause.

Herrje 🙁
Andere fahren jeden Tag in diesem gequirlten Schßdrck rum und finden es am Ende völlig normal. [81 km].

Gute Laune auf Schwäbisch

Wenn die hier ansässigen Eingeborenen mal zum ausnahmsweisen Lachen nicht in den Keller runter gehen müssen, schaun sie üblicherweise soo aus.
Mir lasset ons die Freid an dr schlechten Laun net verderbe. Von Ihne net!

Gesehen auf ner Radtour am letzten WE in diesem unserem Ländle.

Hach, so schön, ein Zuzogner [aka Rei’gschmeckter] sein zu dürfen.

Dia spinnet, dia Schwoba.

Wenn ihnen keiner auf die Schulter klopft, um damit zu dokumentieren, was sie fürn tolles Volk sie sind, dann erfinden die Schwaben eben was Eigenes dazu und klopfen sich selber auf die Schultern. So gibts seit einigen Jahren als Alternative zur Tour de France auch die Tour de Ländle. Für jedermann und jedefrau.

Seit gestern sind wir auch Opfer dieser Tour de Ländle, unfreiwillig, nur für eine Viertelstunde. Und für nie nie wieder, auch nicht aus Versehen, das is jetz schon klar. Tour de Ländle ist erfunden worden für alle Fußkranken und sonstwie Behinderten, die ihr Radl dreimal im Jahr ausm Keller ziehen [Hano, d’Reife aufbumpe muß i jetzet au no?] und sich trotzdem Beklatschen und Feiern lassen wollen wie Lance Armstrong. Klar, für Gepäcktransport und des leibliche Wohl ist gesorgt, bloß nicht überanstrengen.

Dummerweise wollten wir nachm Vogesen Radeln noch ne kleine Runde touren, und siehe da, in Unkenntnis der Lage gradwegs auf der Hauptstrecke der Ländle gelandet. Das Straßenrandpublikum stand bereits in Spaichingen Spalier, mit Hupen und Fahnen und Anfeuerungen. Schlimm schlimm. Aber es kam schlimmer, die standen wirklich in jedem Pupsdorf und ham Fahnen geschwungen und rumgebrüllt und Vorschußlorbeeren ausgeschüttet!

In Wurmlingen ist dann die Flucht geglückt [He, Sie fahret jo falsch dohane …] und endlich war Ruhe aufm Radweg. Nie bin ich mir so bescheuert vorgekommen wie bei dieser Beklatscherei.

Das Rezept funktioniert seit Julius Caesar. Brot und Spiele sind Opium fürs Volk. Mit so nem Unfug hat man die Massen im Griff. Und jede(r) mit dem passenden einfachen Strickmuster will dabei sein. [s’geit au an Orden zom an’d Wand beppe]

Schön, daß es Alternativen gibt. Noch schöner, daß fast alle dem Mainstream nachrennen.

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