Feierabendrunde Nr. 12

Jungfernfahrt 🙂

Die Titanic is ja leider abgesoffen vor knapp 100 Jahren. Das soll mit mit meinem frisch aufgepäppeltem Renner nicht passieren, hab ich mir vorgenommen. Vor Monaten schon. Zwar bin ich aufm Fahrrad nicht der Gefahr einer Kollision mit nem Eisberg ausgesetzt, aber die Gefälle-Strecken auf dem Heuberg wären durchaus geeignet, einen mit nem schnellen Rad runterfahrenderweise bei versagenden Bremsen 50 Meter weiter in die Tiefe zu befördern. Harte Landung garantiert.

Aber ich hab ja beim Zusammenbau meines Renners aus lauter Düse vorm Runterfallen Sorgfalt alles paarmal gecheckt. Heute nachmittag also Premiere. Menno, ich bin echt so zappelig, daß ich erstmal ein Weizenbier reinzischen muß. Den gelben Deckel auf den Kopf, Luft in die Reifen, bis sie so hart sind wie die Felgen da drunter, bisle mehr Werkzeug im Koffer als sonst üblich und los. Sattelhöhe noch korrigieren, Rest passt wie angegossen. Kurs Nord bei leichtem Rückenwind, auf nach Böttingen, Einstieg in meine kleine Heuberg-Runde. Dürbheimer Steige? Kein Problem, das Ding saugt sich geradezu da hoch. Oben kurz Pause, ich trau wie üblich meiner eigenen Akribie nicht und prüf sämtliche Schrauben inclusive der vernieteten Kette. Alles ok, puh… Über die Ebene hinter Böttingen muß man ständig schalten, klappt einwandfrei. Kein Klackk Klackk, nur noch tick tick und drin sind die Gänge. Die Begeisterung schleicht sich erst nur langsam von hinten ran. Wehinger Steige runter, erste Mutprobe. Durchgefallen, ich brems mich vorsichtig durch die Spitzkehren. Ab Wehingen gibts kein Halten mehr. Das Dingens fliegt mit mir durchs Bäratal, wie im Kino saust die Landschaft beiderseits vorbei. Natürlich muß ich den Abstecher zum Knopfmacherfels hoch mitnehmen. Runter nach Fridingen, Radweg nach Tuttlingen, Umweg fahren heute verkneif ich mir. Die Heuberg-Runde hab ich schon lange nicht mehr  so leichtfüßig wie heute abgespult. So macht das Spaß. [72km].

Also ich hab ja keine Wunder erwartet. Aber daß dieser Fahr-Apparat so einen Föhn im Kopf auslöst war doch überraschend. Aber immerhin war ich ja schon richtig fleißig in diesen drei Monaten 🙂

Vierteljahr Bloggeritis

Jetzt mach ich dies Kasperletheater (das war’n Zitat) hier genau drei Monate. Letztes Jahr im späten Herbst hab ich mir bei Padberg-IT einen Linux V-Server gemietet. Einerseits um mich an den grauenhaft langen und schmuddeligen Winterabenden mangels TV hier zuhause nicht völlig dem sinnfreien Rumsurfen im Web hinzugeben, sondern diesem abendlichen Treiben dadurch wenigstens eine Richtung zu geben. Zum Beispiel paar Fotogalerien hochladen schwebte mir so im Kopf rum. Andererseits fand ich das nützlich, um mich privat mal mit bisle was Modernem weiterzubilden, weil mir die jungen Kollegen im Gschäft mit ihren Kenntnissen sonst völlig davonlaufen. (Tun die sowieso …)  Den Spieltrieb an ner Playstation oder was Ähnlichem ausleben, das ist mir nun echt zu blöd. Das ganze bei nem Provider vorgekaut mieten? Nee, ich beweg mich völlig angstfrei auf ner Linux-Maschine, womit die Richtung klar war.

Also ein klein wenig Html war ja noch im Hinterkopf verfügbar. Sogar nen Apache-Webserver auf nem Unix-Server mit Sun-Solaris hatte ich schon vor 10 Jahren im Gschäft mal gebastelt, und damit meiner Kundschaft Software-Doku’s verfügbar gemacht. So, ich kenn mich ja aus, kann ja nich so ganz schwer sein. Hab ich gedacht. Meine schlappe Html-Startseite sieht immer noch gleich furchtbar aus. Paar Content-Management Systeme wie Typo3 oder Joomla mußten versuchsweise an den Start. Alles Murkserei.

WordPress hat mich dagegen überrascht, wie einfach und schnell man was erreicht. So ist mein vorgesehenes Ziel, ne anständige Startseite zu bauen, etwas aus der Schußrichtung geraten, aber ich hab grad deshalb dazugewonnen. Der Inhalt ist mir momentan wichtiger geworden als das Werkzeug dazu. Diese Bloggerei macht langsam Laune. Warum, steht hier, und dort steht auch, daß sowas nicht jedem gefällt. Was mir sowas von wurscht ist. Über Meinungen freu ich mich trotzdem, comments allowed 🙂