Sonntag, 27.04.2008

Kandel

Schon früh morgens drängt sich der seit Tagen anhaltende persönliche Ausnahmezustand wieder in den Vordergrund. Mist. Lutz anrufen hilft, mit seinem unschlagbaren Optimismus dreht er meinen Gute-Laune-Regler schonmal deutlich nach oben. So, heut fahr ich in den Schwarzwald.

Um halb elf sitz ich auf dem Renner, mal sehen wie weit die aufgepäppelte gute Laune mitmacht [Danke Lutz!]. Das Wetter bietet alle Möglichkeiten, ich hab ne Idee, wohin es gehen könnte 🙂 Hinter Donaueschingen find ich mal ne neue Strecke über Mistelbrunn, Bubenbach, völlig abseits vom Rummel, aber mit super Straßen. Läuft prima, und daher nehm ich nachm Weizenbier in Langenordnach gleich mal die Strecke an die B500 hoch unter die Räder, Ziel Neuhäusle, Kaffee trinken. Dazu kommts nicht, heut bin ich mutig und fahr gleich weiter bis St. Märgen. Der Besuch aufm Kandel geht mir nicht ausm Kopf, der sieht aber auch so gut aus so aus der Ferne. Ich zähl heut mal keine km, sondern rechne mir aus, ob die Zeit reicht, retour muß ich ja schließlich auch noch ….

Echt frech sag ich mir: Muß klappen, wann denn, wenn nicht jetzt? Los dann, St. Peter, und nun die lange Kurbelei zum Kandel hoch. Die Steigungen hier haben echt andre Qualitäten als zuhaus auf der Alb, du meine Güte. Punkt halb vier bin ich oben, ganz schön spät. Weiter Ausblick aufs Rheintal, fantastisch. Schnell Weizen & Bounty ausm Kiosk, aufsitzen und weg, Zeit läuft. Runter vom Kandel ist echt der Föhn, wow ist das spacy ….

Glücklicherweise haben wir Westwind, das hilft doch enorm, die Reserven zu schonen. Stunde um Stunde geht rum, ich schau gelegentlich den Füßen beim Kurbeln zu, ich bin verwundert wieviel so rauszuholen ist. Hinter Bubenbach hab ich den höchsten Punkt erreicht, nun fast nur noch bergab. Durch Donaueschingen nervt der Sonntagsverkehr, und anschließend kommt bei km 170 der lang erwartete Knall: Strom alle. Merkwürdig, innerhalb weniger Minuten ist kein Saft mehr zum Fahren da. Aber mit sowas kenn ich mich aus. In Aasen ist doch tatsächlich ein Biergarten auf, Radler, Kaffee und die haben dazu noch ein sagenhaftes Tiramisu!

Das hilft auch innerhalb von Minuten, und keckerweise fahr ich die steile Strecke nach Öfingen hoch, von dort hab ichs nicht mehr weit, und siehe da: schon um acht zuhause! Hatte doch fast bis zur Dunkelheit einkalkuliert.
Bewertung: Mal wieder so richtig die Tube aufgemacht heute 🙂 Ein Riesenspaß [203km]