Feierabendrunde Nr. 15

Die nasse Heubergrunde

Morgens gar nicht mal so schlecht draußen, erhoff ich mir für heut abend nach dem gestrigen entsetzlichen Ruhetag wenigstens eine kleine Frischluftrunde; indes löst sich diese Hoffnung angesichts des am frühen Nachmittag einsetzenden Regens schon bald in Luft auf.

Es ist allerdings mit 11° doch gefühlt warm und daher heißt meine Devise: Nix wie raus, bevor der Abend wieder mit scheinbarem Ausruhen und daraus resultierender Rumgammelei zwischen PC und Kühlschrank an mir vorbei zieht.

Das Blaue Rad raus, und in einer Regenpause übermütig in die Heubergrunde gestartet, klappt ja alles, denk ich. Klar, daß es schon kurz hinter Böttingen wieder regnet, aber nun bin ich schon unterwegs und lass mich nicht mehr aufhalten. Einzig der heut abend stattfindende Berufsverkehr wäre imstande, die gute Laune aus dem Kopf zu treiben, und daß ausgerechnet bei dem Sauwetter den Bauern einfällt, Gülle in der Gegend zu versprühen, passt mir schon garnicht, gibt ne Riesensauerei auch auf den Strassen. Diese beiden Ungemütlichkeitskomponenten addieren sich, sodaß ich ruckzuck vom vorbeibrausenden Fahrzeugen herrlich eingesaut bin.

Schnell das Bäratal runter, endlich wenigstens etwas ruhiger hier, netter Umweg übern Knopfmacherfels, und runter nach Fridingen. Weiter auf dem Donau-Radweg, hier herrscht endlich idyllische Ruhe, wurd höchste Zeit nach der Gurkerei in Dreck und Lärm. Über Tuttlingen weiter bin ich nach gut zweieinhalb Stunden wieder zuhaus und freu mich über dies gelungene Event. Immerhin hats ja fast die halbe Zeit nicht geregnet 🙂 [71 km]

Times they are a’changing

Rubrik: Persönliches am 07.04.2008

Nun bin ich ja ein Fan von dieser echt angestaubten Bob Dylan Music. In den letzten Jahren hab ich mir’s zwar abgewöhnt, diesen alten Schmarrn wieder und wieder zu hören, aber die paar Zeilen Text sind fester als erwartet im Kopf hängengeblieben. Immer wieder geht mir dieser alberne Song durch den Kopf: Die Zeiten ändern sich, und sie ändern sich wieder. Nix bleibt beim Alten. Und das ist gut so. Daß mer net emmr älles duet weils halt scho emmr so war, sondern daß Platz für neues dort entsteht, wo altes über Bord geworfen wird. Schon immer etwas langsamer als andere, kapier sogar ich mittlerweile, daß es nur so funktioniert. Weg mit der Guten Alten Zeit. Diese gibt es nicht, außer in den Köpfen der unveränderbaren Dickschädel. Da darf sie gerne bleiben, wenn sie nur mich mit ihrem fauligen Brackwasser im Kopf in Ruhe lassen. Damit dieses Lebensgefühl sich nicht nur auf den kleinkarierten und lange gepflegten Musikgeschmack, sondern sich auch in andere Lebensbereiche früchtebringend auswirkt, bedarf es kontinuierlicher und nicht immer bequemer Arbeit an sich selbst. Weil mensch als Jäger und Sammler fast immer nur das pflegt und hegt, was er statisch besitzt.

Was liegt, das verstaubt und rostet. Darüber wird viel zu leicht vergessen, wie gut sich Veränderungen anfühlen, läßt man sich erst auf sie ein. Vergangenes wird dadurch keinesfalls schlechter oder im Wert gemindert, aber es wandert eine Schublade weiter nach unten und macht so dem Neuen Platz, das sicher nicht schlechter sein kann als das Alte.

Ich hab gut philosophieren, sollte mich doch nur noch etwas mehr nach meinen Erkenntnissen richten.

Feierabendrunde Nr. 14

Kleine Kühlhaustour im Windkanal.
Mein edles Blaues Bike benötigt Ersatzteile. Dringend. Kette, Ritzelpaket und sogar Kettenblätter sind fast restlos runtergefahren. Schon morgens telefonier ich mit meinem local Dealer, er hat fast alles vorrätig, und schon hab ich ein Alibi für meine abendliche Runde. Supi, endlich gehts wieder los. Die Angelegenheit im Radladen ist schnell erledigt, allerdings seh ich noch keinen Anlass, bei dem schönen Wetter gleich heimzufahren. So entscheide ich mich für eine kleine Heubergrunde, wohl wissend, daß der nächtliche Schneefall zwar hier in der Stadt kaum noch Spuren hinterlassen hat, aber auf dem Heuberg ists halt immer einen Kittel kälter. Egal, das Wetter muß ich ausnutzen, und morgen im Büro gna gna …

In Mühlheim wähl ich die Steige nach Kolbingen hoch, geht einwandfrei, hatte ich doch deutlich weniger Kondition erwartet nach der gestrigen Segeltour. Oben dann die Überraschung: hier isses mindestens zwei Kittel kälter als unten. Bei sonnigem Himmel mit schönen Wolken bläst ein scharfer kalter Wind, der imstande wäre, mir die Radhosen auszuziehen. Die Landschaft ist teils schneebedeckt, optisch ein Leckerbissen, aber der Spaß an der Kurbelei gegen den Wind hält sich deutlich in Grenzen. So müh ich mich ab über Renquishausen, Königsheim, Wladosibirsk, nach Böttingen. Hier oben Alpensicht, klasse. Die Kälte nervt echt heute, aber so wollt ichs ja haben … Meine gute Laune indes läßt sich nicht unterkriegen. Runter nach Dürbheim kann ich nochmal ausgiebig das Gefrierhausgefühl genießen, aber dann nix wie heim, heiß duschen. Und schon ist die Kälte vergessen, aber der Eindruck einer außergewöhnlichen Feierabendrunde bleibt 🙂 [50 km].

Mal ganz nebenbei. Mittlerweile bin ich aufm Rad ja schon was gewöhnt, aber langsam tät ich gern mal wieder im Warmen fahren. Heute, das war echt zu fett, was da an Frühlingskälte geboten war.

Segeltörn am Sonntag

Wetter? Könnt alles viel schlimmer sein …

Bei diesem Sauwetter aufs Rad? Nö, eigenlich nicht. Aber mit dem morgendlichen Besuch in der Fitness-Bude läßt sich kein Sonntag füllen, und nach zwei Stunden am PC reicht mir die Rumhockerei engültig. Zu finster sind die Aussichten auf eine neue Woche Bürohockerei.

Heute wär ein Surfbrett die richtige Ausstattung für draußen, aber in Ermangelung eines solchen (Neopren-Anzug hab ich auch nicht) nehm ich um drei am Nachmittag das Blaue Rad zur Hand und sag der Faulenzerei den Kampf an.

Bei wunderbarem kaltem Westwind surf ich erstmal nach Bad Dürrheim, um auf der Terasse im Waldcafe den gemütlichen Teil des Nachmittags mit Kaffee und Schwarzwälder Torte einzuläuten. Ist aber doch echt kalt, muß ich bemerken, schnell weiter. Ich fahr weiter über Donaueschingen und Fürstenberg nach Blumberg, wobei es ab jetzt gilt, bei kräftigem Seitenwind zwischen einigen Schneeschauern hindurch zu kreuzen, was mir auch trefflich gelingt. Bis hier wars steifes Pflichtprogramm, und nun kommt endlich die Kür: die nächsten 25km läßt es sich herrlich mit Raumwind bei gelegentlichem leichtem Regen bis Möhringen segeln. Das blaue Radl überrascht mich wieder einmal mehr, die Kilometer fliegen unter den Rädern weg wie nix. Kurz vor Möhringen nehmen wir den Bahndamm, weil der Donauradweg unter Wasser steht; baden wollte ich heute leider nicht. Mit einem Schlenker durchs Krähenbachtal lassen sich auch die letzten paar km Rückweg gegenwindtechnisch entschärfen, und kurz drauf hab ich wieder eine klasse Sonntagstour in der Tasche. [102 km]

Bewertung: Wetter sehr durchwachsen. Anfangs Sonne, echt kalter Wind, Schnee. Motivation saugut, Kondition ebenfalls.

Bilder: Nee, kein Fotowetter heute, und die Pausen wären nur zum sich einen Abfrieren geeignet gewesen. Aber dieses hier konnt ich mir nicht verkneifen:

Unerwartetes Samstags-Schmankerl

Nachdem der übliche Samstagskram in Form von Saugstauben etc. erledigt ist, der Regen draußen aber noch keinerlei Anstalten zum Aufhören macht, finde ich mich in meiner Fitness Bude wieder und schminke mir die erträumte Radrunde schonmal langsam ab. Unterwegs nass werden und heimfahren macht nix, aber im Seich losfahren, nee. Macht keinen Spaß.

Am späten Nachmittag zeigt sich dann doch eine Gelegenheit, zwischen den Schauern wenigstens kurz mal das Bike rauszuholen. Ich hab gleich ein Alibi, muß schließlich in Tuttlingen was besorgen 🙂 die Strassen sind tatsächlich fast trocken, schnell weiter nach Mühlheim, das Lippachtal winkt. Daß es grad jetzt wieder regnen muß, ist mir sowas von egal; der Lipbach gurgelt fröhlich vor sich hin, bei diesem Wetter ist eh niemand unterwegs, und so schraubt das Blaue Radl mich bei bester Laune die Serpentinen nach Mahlstetten hoch, wobei ich den Tiefblick in der letzten Kehre wie jedesmal beeindruckend find. Ab hier bin ich praktisch schon wieder aufm Heimweg, noch kurz an Aggenhausener Skihang vorbei, und danach ungebremst runter nach Dürbheim. Klasse, hab ich wieder mal dem unlustigen Wetter eine feine Frischluftrunde abgeluchst 🙂 [40 km].

Mein neues Schätzchen

Ich hab sie 🙂

Nachdem mir neulich auf einer sonnigen Radtour meine Aldi Kamera endgültig den Dienst quittiert hat, hab ich sofort beschlossen, mich nicht länger damit rum zu ärgern.. Sofort Gegoogelt, ge-testberichtet und ge-amazont und dann war mein Beschluß gefasst. Eine Canon Ixus 950 IS kommt her, Bild unten.

Meine ersten Erfahrungen, lies: Fotos, hab ich jetzt damit gemacht. Bisher kann ich nur sagen: Wirklich supi. Bin begeistert [Ok, neue Besen kehren meistens gut …] Nicht alle Tester schreiben Gutes, aber man kann sich auch durch zuviele Berichte verunsichern lassen.

An der Aldi Traveler haben mich zwei Dinge besonders genervt:

– miserable Akku-Laufzeit

– Nahaufnahmen komplett unscharf.

Deshalb hab ich jetzt ne Minikamera mit Sucher, dieses dumme Display auf der Rückseite kann man komplett abschalten. Damit wird der Akku nicht in Rekordzeit leergesaugt, sogar wenn der [abschaltbare] Blitz sich ständig auflädt. Nahaufnahme muß übers Menue aktiviert werden, aber dann gibts wirklich nahe Aufnahmen, paar Zentimeter sind kein Problem.

Und das Ganze hat nur 8 MPixel, ist eh schon reichlich für das kleine Ding. Es gibt sogar schon einen Nachfolger mit 12MP gibt. Bei diesen Mini’s ist das kompletter Unsinn, der Bildsensor ist kleiner als ein Fingernagel, höhere Pixelzahlen bringen da nur mehr Bildrauschen.

Der Winzling ist kleiner als ne Ziggischachtel. Schon das in-die-Handnehmen macht Spaß 🙂 Freu mich schon auf die nächsten Touren mit Foto-Dokumentation.

Feierabendrunde Nr. 13

Mehr recht als schlecht 🙂

Bei unserem derzeitigen Sauwetter schickt man üblicherweise keinen Hund vor die Tür – sagt man so leichtsinnig. Nach zwei Tagen Pause möcht ich aber endlich wieder raus ne Runde fahren, und sieh mal an: am Mittag werden die hellblauen Löcher in den schwarzen Wolken etwas größer. Feierabends schnell das kleine Blaue Rad raus, die Heubergrunde kommt mir grad recht, da muß ich nicht viel denken. Aller Anfang ist schwer, wie dieser auch heute abend. Aber nach ner halbe Stunde, sprich ab Böttingen, ist der Motor auf Drehzahl, und vor allem, der zähe Büroschleim im Kopf fängt an, sich aufzulösen. Wie üblich, bin ich zu dünn angezogen, das heißt warmfahren, was auch heut mal wieder mit jedem Kilometer zunehmend Laune macht. Ab Bäratal wird natürlich der Umweg übern Knopfmacherfels gemacht, und von hier an gehts nur noch bergab und ab Fridingen fast eben weiter.

Die Donau sieht jeden Tag anders aus, charaktervoller Fluß, heute hat sie reichlich Wasser und ist richtig schnell unterwegs. Die Kleinigkeiten sind es, die eine Tour interessant machen, auch wenn die Strecke oft dieselbe ist. Die zunehmend dunkle Wolkendecke heut abend sieht zwar bedrohlich aus, aber außer einem grimmigen Gesicht hat sie nix ausgerichtet.

Der Rest ist schnell erledigt, über Tuttlingen heim, und schon wieder eine super Runde in der Sammlung, die nach Wettervorhersage kaum zu erwarten war. [71 km]. Der Frischluftspeicher ist wieder voll 🙂

Feierabendrunde Nr. 12

Jungfernfahrt 🙂

Die Titanic is ja leider abgesoffen vor knapp 100 Jahren. Das soll mit mit meinem frisch aufgepäppeltem Renner nicht passieren, hab ich mir vorgenommen. Vor Monaten schon. Zwar bin ich aufm Fahrrad nicht der Gefahr einer Kollision mit nem Eisberg ausgesetzt, aber die Gefälle-Strecken auf dem Heuberg wären durchaus geeignet, einen mit nem schnellen Rad runterfahrenderweise bei versagenden Bremsen 50 Meter weiter in die Tiefe zu befördern. Harte Landung garantiert.

Aber ich hab ja beim Zusammenbau meines Renners aus lauter Düse vorm Runterfallen Sorgfalt alles paarmal gecheckt. Heute nachmittag also Premiere. Menno, ich bin echt so zappelig, daß ich erstmal ein Weizenbier reinzischen muß. Den gelben Deckel auf den Kopf, Luft in die Reifen, bis sie so hart sind wie die Felgen da drunter, bisle mehr Werkzeug im Koffer als sonst üblich und los. Sattelhöhe noch korrigieren, Rest passt wie angegossen. Kurs Nord bei leichtem Rückenwind, auf nach Böttingen, Einstieg in meine kleine Heuberg-Runde. Dürbheimer Steige? Kein Problem, das Ding saugt sich geradezu da hoch. Oben kurz Pause, ich trau wie üblich meiner eigenen Akribie nicht und prüf sämtliche Schrauben inclusive der vernieteten Kette. Alles ok, puh… Über die Ebene hinter Böttingen muß man ständig schalten, klappt einwandfrei. Kein Klackk Klackk, nur noch tick tick und drin sind die Gänge. Die Begeisterung schleicht sich erst nur langsam von hinten ran. Wehinger Steige runter, erste Mutprobe. Durchgefallen, ich brems mich vorsichtig durch die Spitzkehren. Ab Wehingen gibts kein Halten mehr. Das Dingens fliegt mit mir durchs Bäratal, wie im Kino saust die Landschaft beiderseits vorbei. Natürlich muß ich den Abstecher zum Knopfmacherfels hoch mitnehmen. Runter nach Fridingen, Radweg nach Tuttlingen, Umweg fahren heute verkneif ich mir. Die Heuberg-Runde hab ich schon lange nicht mehr  so leichtfüßig wie heute abgespult. So macht das Spaß. [72km].

Also ich hab ja keine Wunder erwartet. Aber daß dieser Fahr-Apparat so einen Föhn im Kopf auslöst war doch überraschend. Aber immerhin war ich ja schon richtig fleißig in diesen drei Monaten 🙂

Vierteljahr Bloggeritis

Jetzt mach ich dies Kasperletheater (das war’n Zitat) hier genau drei Monate. Letztes Jahr im späten Herbst hab ich mir bei Padberg-IT einen Linux V-Server gemietet. Einerseits um mich an den grauenhaft langen und schmuddeligen Winterabenden mangels TV hier zuhause nicht völlig dem sinnfreien Rumsurfen im Web hinzugeben, sondern diesem abendlichen Treiben dadurch wenigstens eine Richtung zu geben. Zum Beispiel paar Fotogalerien hochladen schwebte mir so im Kopf rum. Andererseits fand ich das nützlich, um mich privat mal mit bisle was Modernem weiterzubilden, weil mir die jungen Kollegen im Gschäft mit ihren Kenntnissen sonst völlig davonlaufen. (Tun die sowieso …)  Den Spieltrieb an ner Playstation oder was Ähnlichem ausleben, das ist mir nun echt zu blöd. Das ganze bei nem Provider vorgekaut mieten? Nee, ich beweg mich völlig angstfrei auf ner Linux-Maschine, womit die Richtung klar war.

Also ein klein wenig Html war ja noch im Hinterkopf verfügbar. Sogar nen Apache-Webserver auf nem Unix-Server mit Sun-Solaris hatte ich schon vor 10 Jahren im Gschäft mal gebastelt, und damit meiner Kundschaft Software-Doku’s verfügbar gemacht. So, ich kenn mich ja aus, kann ja nich so ganz schwer sein. Hab ich gedacht. Meine schlappe Html-Startseite sieht immer noch gleich furchtbar aus. Paar Content-Management Systeme wie Typo3 oder Joomla mußten versuchsweise an den Start. Alles Murkserei.

WordPress hat mich dagegen überrascht, wie einfach und schnell man was erreicht. So ist mein vorgesehenes Ziel, ne anständige Startseite zu bauen, etwas aus der Schußrichtung geraten, aber ich hab grad deshalb dazugewonnen. Der Inhalt ist mir momentan wichtiger geworden als das Werkzeug dazu. Diese Bloggerei macht langsam Laune. Warum, steht hier, und dort steht auch, daß sowas nicht jedem gefällt. Was mir sowas von wurscht ist. Über Meinungen freu ich mich trotzdem, comments allowed 🙂

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