Radltouren mit gefühltem Sommerende

Samstag, 16.08.2008 Engen im Hegau

Der Sommer hat deutlich an Charme verloren, was das Wetter angeht, aber kein Grund zuhaus zu bleiben. So starten wir am Samstag morgen durch nach Tuttlingen, kurbeln uns hoch nach Emmingen, kleine Pause an den Pestkreuzen, um anschließend Richtung Wasserburger Tal runter zu sausen. Ganz nett frisch hier. Da unten nehmen wir die untere Strecke Richtung Aach, da lassen sich nämlich tolle Felsengebilde rechst und links der Strecke bewundern. Langsam isses warm, nur leider hat mein Biergarten in Ehingen [wo ich bei meinen letzten paar Touren der einzige Besucher war] endgültig geschlossen. Macht nix, die Altstadt in Engen hat ja auch was Sehenswertes und daher machen wir dort erstmal Pause mit Kaffi & Radler.

Anschließend weiter durch den Eiszeitpark nach Bittelbrunn am A* der Welt, und wieder retour durchs Wasserburger Tal, diesmal auf dem oberen Sträßle. Den netten Umweg über den Witthoh können wir uns nicht verkneifen, die paar Höhenmeter sind egal, und oben isses ganz schön kühl. Kohldampf macht sich langsam breit, schnell runter durch das Rabental nach Tuttlingen. Im Telesina gibts was zum Futtern, und heute mal die Kurzvariante heimwärts, weil wir auf sommerliches Abendradeln keine Lust mehr haben [98 km].

Sonntag, 17.08.2008 Bodman am Bodensee

Morgens derselbe Anlauf wie gestern, nur hinter Tuttlingen biegen wir ab hoch nach Liptingen. Dort über Glashütte nach Eigeltingen, die Sonntags Auto Touristen nerven total, aber es gibt leider nicht überall ne schöne Strecke oder auch nur Ausweichmöglichkeiten fürs Rad … Richtung Bodensee isses immerhin deutlich wärmer, und über Orsingen und Wahlwies erreichen wir Bodman. Endlich Kaffi & Kuchen. Die Touris dränglen sich autofahrenderweise im Ort rum, das Wetter überzeugt uns auch nicht, es tröpfelt sogar schon. Nix wie weg hier. Retour durchs Wasserburger Tal, kleine Pause an der Schenkenberg Kapelle [unbedingt wieder hinfahren, da gabs Riesen Eisportionen, ham wa zu spät entdeckt] und wieder mal über den Witthoh nach Tuttlingen. Nach dem obligatorischen Besuch im Telesina endlich und schnell heim [116 km].

Dieses Wochenende war ja eigentlich mit Ausnahme von ein paar Regentropfen am Bodensee richtig nettes Wetter, aber Sommergefühle konnte das nicht mehr auslösen. Brrrr, geht das jetzt schon wieder los.

Reparaturen

Neues Getriebe für den Tourer.

Das treue Tourenrad hatte schon lange bei den Ausfahrten beim Schalten herzzerreißend mit den Zähnen geknirscht. Mit den Zähnen am hinteren Ritzelpaket nämlich. Die Suntour XC 7-fach Schaltung hat nach den vielen Kilometern nicht mehr die Kette geführt, sondern beim Schalten am Lenker nur noch gewackelt wie ein Kuhschwanz.

Das Original-Schaltwerk war anscheinend nirgends mehr aufzutreiben. Bestenfalls bei Großvatter im Schuppen irgendwo im Museum. Daher hatte ich dem Radl schon vor zwei Wochen mal ein nagelneues Shimano Deore verpasst, wie es an Mountainbikes verbaut wird. Hat zwar supi geschaltet, allerdings mußte dafür der knackige Index an den Accushift Lenkerschalthebel deaktiviert und die Gänge manuell gesucht werden.

Bei ebay gabs dann die Lösung: Hatte doch tatsächlich jemand originalgetreue Nachbauten der Suntour XCE 7-fach Schaltwerke parat. Die ebayerei geht mir zwar ordentlich auf die Nerven, aber der Zweck stand diesmal im Vordergrund. Heute mittag das Päckchen aufgemacht, sah alles supi aus. Einbau heut abend, und siehe da: Funktioniert 🙂 Hach, fein. Neues Leben für das treue Radl. Dann kanns ja weiter gehen.

Wieder ein langes Wochenende …

… auf dem Tourer

Samstag, 09.08.2008 – An Neckar- und Donauquelle

Der Wetterbericht verspricht durchwachsen bis gewittrig, wir machen nachm Frühstück trotzdem auf den Rädern los Richtung Rottweil, das Bauchgefühl ist zuverlässiger als diese schwammigen Prognosen. Von dort aus hoch über Deißlingen nach Schwenningen, der Samstags Einkaufsverkehr nervt da, allerdings dauert es nicht lang und wir fahren durchs Schwenninger Moos, was die Leut hier als die Neckarquelle ansehen. Im Zollhäusle gibts erstmals ne Pause mit deftiger Landluft und Fliegen im Bierglas, schnell weg hier und ab jetzt kenn ich mich orientierungsmäßig überhaupt nicht mehr aus.
Meine Begleitung führt mich irgendwo durch meine persönlichen weißen Flecken auf der Landkarte wieder in bekanntes Gebiet zurück nach Donaueschingen. Hier soll ja der Donau Ursprung durch Brigach und Breg sein, allerdings bin ich momentan mehr an der nächsten Quelle für Kaffi & Kuchen interessiert. Das gibts dann auch in Pfohren, und damit sind wir schon aufm Rückweg, der wieder mal in unsre Tuttlinger Lieblings Pizzeria führt. Das Wetter hat sich wie erwartet toll rausgemacht und in netter Abendbeleuchtung fahren wir über Hausen o.V. heimwärts. Toller Samstag [107 km].

Sonntag, 10.08.2008 – Linachtalsperre

Heute ist das Wetter eindeutig richtig klasse und wir nehmen uns ne etwas längere Tour in den Schwarzwald vor. Die Anfahrt halten wir kurz, über Trossingen, Schwenningen, [wieder mal] Zollhäusle nach Marbach, Rietheim, Pfaffenweiler. Hier ist die Radwegbeschilderung etwas chaotisch, ist uns aber egal, wir finden über ne herrliche Waldstrecke an den höchsten Punkt heute auf ca. 980m, die Waldgaststätte Auerhahn in Neuhäusle. Pause. Die Hitze drückt schon ordentlich. Dann runter nach Vöhrenbach und weiter bis an die Linachtalsperre. Tagesziel erreicht. Touristen reichlich, vor ein paar Jahren war die gigantische Mauer noch nicht restauriert, der Teich war komplett trocken und ich war mitm Motorrad fast alleine hier. Jetzt ist der Stausee wieder randvoll, sieht klasse aus und lädt zum Baden ein.
Wir machen uns auf den Rückweg, finden einen herrlichen Radweg, immer an der Breg entlang. Dieser Radweg lädt zum Wiederholen ein, geht in die andere Richtung bis Furtwangen. Mal auf die Merkliste schreiben … Weiter gehts bis Donaueschingen, ab hier befinden wir uns ja wieder auf bekanntem Terrain.
Über den Donauradweg nach Tuttlingen, das ist ein sagenhafter Sommertag heute, unterwegs gibts noch ein schnelles Weizen. Das war ganz schön lang ohne Pause heute und so haben wir uns ja echt unser Abendessen, heute mal Nudeln statt Pizza, im Telesina verdient. Nochmal über Seitingen am Hohenkarpfen entlang heimwärts. Supi Sonntag [138 km].

So ein Wochenende 🙂 Diese Sommertage muß man aber auch ausnutzen, viel zu schnell isses wieder Herbst und ich hör schon jetzt schon das Gejammer der Kollegen aufe Orbeid, die nix unternommen haben.

Schwyzerisches

Ich hab ja nen Faible für Dialekte, und mein Arbeitskollege aus unserer Schweizer Filiale versorgt mich ab und an mit frischem Material zum Ablachen.
Dieser hier gehört immer noch zu meinen Favoriten. Es is aber auch wirklich zu schräg 😉 …

zwe bärner giele stöh zäme zfriede ar aare

da gseh si plötzlech
wie ä zürcher i dr strömig um sis läbe kämpft.

da seit dr eint bärner zum angere:
isch ou no hert, he
dr anger dert kämpft verbisse um sis läbe
u mir stöh nume da u luege zue

seit dr anger:
ja hesch eigentlich rächt,
chum mir hocke ab!

Schwäbisches

Sparsam und berechnend sind sie, unsre Ländlesbewohner.

So sagt ein Schwab zum Badener:
„Wenn i mei Kraut in Deinem Topf koche darf, dann darfst Du Deinen Speck in meinem Kraut siede …“

[Gefunden in einem Kochbuch über: Baden-Württemberg]

Feierabendrunde Nr. 36

Im Büro isses mittags so richtig schön warm und unerträglich, und außerdem hat mein Physiotherapeut mir morgens schon ordentlich zugesetzt [is ja sein Job und es wirkt wirklich Wunder], daher wollt ich mich schon auf ne ganz relaxte Runde mit dem MTB durch den kühlen Wald freuen. Kam natürlich anders.

Erstmal flatterte ne Einladung ins Outlook zum chinesisch futtern gehen am Abend. Hachje, fein. Also wird umgeplant, und da mein Tourer nach ner neuen Schaltung schreit, fahr ich um fünf zum Baier und nach kurzer Beratung ersteh ich mir ein neues Schaltwerk Shimano Deore, in der Hoffnung daß das Dings auch mit den alten kultigen Suntour Accushift Hebeln funktionieren wird. Zur Abkühlung gibts noch ein Weizen beim Minigolf, und dann die kleine Runde entlang des Hohenkarpfen über Hausen o.V. nach Spaichingen.

Beim Chinesen futtern wir uns wieder mal durch bis zum süßen Ende in Form von gebackenen Bananen mit Honig und Eis, und anschließend um neun abends bei immer noch 24° heimwärts [45 km].

So ein Sommerabend … 🙂

Feierabendrunde Nr. 35

Zusammen Abtouren mit den Kollegen

Sowas hat zum letzten Mal vor fünf oder mehr Jahren gegeben, und bisher hab ich an die sichere Unwiederholbarkeit von so nem Event geglaubt, was mir auch völlig wurscht war. Heute im Gschäft auf Kurzbesuch bei unseren Datenbankbetreuern, und mein lieber Kollege ausm Saarland will wissen, was ich abends vorhab, Antwort fällt mir leicht, Radfahren, was denn sonst. Schon hatt ich ne Einladung anner Backe zum Mitfahren.

Um fünf also vor Ort, hatte schon paar heftige km drauf, weil ich noch in letzter Minute zur Bank mußte, und siehe da: erstmal nen platten Reifen vom Kollegen reparieren. Fängt ja gut an. Dann aber zu sechst los aufm Donau Radweg. Mühlheim, Fridingen, donauabwärts nach Beuron. Die zischen los wie die Raketen, aber mit meinem Tourer brauch ich mich überhaupt nicht zu verstecken. In Beuron im Minigolf gibts Weizen und was die Kollegen sonst so kippen wollen. [Und überhaupt: in Beuron gibts nen Minigolf. Wie konnte ich den bisher übersehen haben?] Beuron liegt innem Talkessel direkt an der Donau, besteht fast nur aus nem richtig großen Klostergebäude und paar Häusern und is rundum von Felsen umgeben. Unglaubliche Kulisse.

Aufm Rückweg noch ein Weizen an der Ziegelhütte [menno gibts hier schöne kleine Biergärten…] und weiter. Der Heimweg entlang der Donau und der Eisenbahnlinie führt teilweise zwischen tollen Felsgebilden hindurch. Die ganze Szenerie wird durch fantastische Abendbeleuchtung angestrahlt. Mit deutlich gesunkenem Durschnittstempo *grins* über Tuttlingen zurück zum Ausgangspunkt, wo wir inner Pizzeria noch was Leckeres zum Schlabbern bekommen. Hat riesig Spaß gemacht, war absolut keine Rentner Ausfahrt, obwohl bis auf eine Ausnahme alle Ü30 waren 😉 [ 84 km] .

Nachtrag, 07.08.

Daß einzelne Kollegen nach dieser pathologischen Bretterei völlig ko waren hat seinen Grund, und sowas läßt sich auch ganz einfach vermeiden. Der Hinweis bei cyclemiles trifft den Nagel auf den Kopf:

Was die meisten nicht wissen, weil sie es noch nie ausprobiert haben: Wenn Sie konsequent nur etwa 5% langsamer fahren, als Sie eigentlich könnten, meistern Sie die gleiche Strecke deutlich lockerer und haben dabei permanent ein Lachen auf den Lippen, nicht erst im Ziel. Dort fühlen Sie sich erheblich weniger erschöpft, haben während der Fahrt viel mehr Ein-drücke gesammelt und freuen sich schon jetzt auf den nächsten Ritt und nicht erst Wochen später.

Danke Pit & Horst!

Gute Laune auf Schwäbisch

Wenn die hier ansässigen Eingeborenen mal zum ausnahmsweisen Lachen nicht in den Keller runter gehen müssen, schaun sie üblicherweise soo aus.
Mir lasset ons die Freid an dr schlechten Laun net verderbe. Von Ihne net!

Gesehen auf ner Radtour am letzten WE in diesem unserem Ländle.

Hach, so schön, ein Zuzogner [aka Rei’gschmeckter] sein zu dürfen.

Feierabendrunde Nr. 34

Mountainbike, die dritte. Nochmal etwas Mut einfahren.

Nach dem langen Radl Wochenende gibts heute müdigkeitshalber nix Größeres zum Abtouren. Dann nutz ich heute die Zeit und bau mal wieder paar Hemmungen vorm Mountainbiken ab. Strategisch günstig gelegenes Schulungsgelände findet sich ja mehr als reichlich direkt vor der Haustür.

So dreh ich helmbedeckt um fünf das MTB auf einer meiner Lieblingsstrecken hoch auf den Weilheimer Berg. Oben ein paar nette km gradaus durch den Wald, und siehe da, das schöne Selttal lädt ein zum runterbrettern. Lang, mit leichtem Schotterbelag ohne größere Brocken drin kann ich runterfahren üben, und bei 30 bergab ist Schluß, der Kopf sagt Nu reichts aber. Naja ich bin vorsichtig, lern ja noch und leg momentan keinen Wert auf irgendein Risiko. Kurz vor Wurmlingen wieder hochkurbeln, macht schon ganz nett Spaß, denn berghoch spür ich fast überhaupt keine Einschränkungen mehr. Hach, schön. Nochmal vorsichtig wieder runter gefahren gebremst, und fertig für heute. Nette Runde, völlig einsam [19 km].

Schwarzwald Überquerung

Die Gegend Richtung Freiburg, zwischen Feldberg, Schauinsland und Kandel kenn ich mittlerweile fast auswendig. Dies Wochenende gibts wieder mal einen Besuch dort mit dem Tourer. Außerdem zu zweit.

Samstag, 02.08.2008

Nachm Frühstück beim Bäcker in Balgheim Abfahrt Richtung Donau aufwärts, Wetter stimmt, Laune auch. In Pfohren an der Donau gibts jede Menge Störche zu beobachten. Kaffi schlürfen in Bräunlingen, weiter zum schön gelegenen Kirnbergsee. Endlos scheinende einsame Waldstrecke über die „Lange Allee“, Schwärzenbach, und runterzischen nach Langenordnach. Pause. Weiter über Waldau, kurz auf die B500, und abbiegen Richtung St. Märgen. Obligatorischer Kaffi am Neuhäusle, kurz danach ab in den Wald, dieser Umweg über die Waldstrecke oberhalb des Simonswälder Tales lohnt sich auf jeden Fall, wenns trocken ist. Am Zweribach hoch zum Plattensee, und von dort aus runter nach St. Peter. Endstation für heute, mit Übernachtung, lecker Abendessen, den Komfort bin ich garnicht gewohnt, hab mich doch sonst bei solcherlei Touren nur irgendwo an die Dreisam zum Pennen gelegt. [111 km].

Sonntag, 03.08.2008

Nachts hats ordentlich abgeregnet, aber vormittags guckt gelegentlich die Sonne raus, wobei das Wetter immer noch sehr zweifelhaft ist. Deshalb und angesichts der noch zu fahrenden langen Strecke retour über die Panoramastraße nach St. Märgen. Wieder Kaffi am Neuhäusle, und jetzt wird der evtl. geplante Abstecher runter ins Hexenlochtal auf später verschoben. Gute Idee, hier die Kräfte zu schonen, wie sich später noch zeigen wird. In Langenordnach kurze Pause, und dann die heftige Steigung nach Schwärzenbach hoch.

Über Eisenbach und Oberbränd kann man wunderbar die Aussicht Richtung Alpen geniessen, die Temperaturen steigen ständig. Auch jetzt wieder einen kurzen Umweg zum Kirnbergsee, ab dort gibts „kleinere“ Straßen zu fahren. In Bräunlingen endlich reichlich Kaffi & Kuchen, mittlerweile ist es fast 27° warm, die Temperaturen sind schon richtig anstrengend.

Ab Donaueschingen nutzen wir den Donauradweg bis Tuttlingen, pünktlich um 17 Uhr Punktlandung im Telesina. Seltsam, klappt jedesmal, egal wie weit die Strecke vorher war. Das wurd auch höchste Zeit, heute wars anstrengend wie selten. Den Heimweg natürlich die Elta hoch, bei super Abendsonne vorbei am Karpfen und von Hausen o.V. die letzten paar km runter zischen. [114 km].

Klasse Radl Wochenende 🙂

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