Assos

Zum Thema Radhosen …

Ich bin ja der Meinung daß ne gscheite Radhose kein Luxus ist, wenn man denn nur etwas ambitioniert auf seinem Rädle unterwegs ist. Klar läßt sichs auch in ner Jeans ne Weile aushalten, zB zum Bäcker und zurück, wenns nicht weit ist, danach hört der Spaß meist schon auf.

So ne Radlhose stellt bisle mehr dar: Das Wichtigste ist: Der Hintern fühlt sich auch auf langen Strecken wohl. Nach vier oder sechs oder noch mehr Stunden aufm harten Sattel meldet das Hinterteil deutlichst den Bedarf an geeignetem Sitzpolster an. [Daß nebenbei noch schön knackig aussehen kann, was frau in so nem Kleidungsstück verpackt … keine Frage, aber das können andere auch.]

Brauchts denn sowas wirklich? Ja. Für jeden Firlefanz wird heute massenhaft Spezialfummel angeboten, meist nur Placebo Produkte; sportiv aussehen heißt die Masche, aber funktionell ist das Zeugs nicht. Der eigene A** ist es den meisten nicht wert, ihn gebührend und wertschätzend einzukleiden. Ist leider so.

Am vierten Mai hab ich also meine Lieblings Radhose geschreddert. Was hatte ich da am Hintern? Ne Assos Uno. Die Schürfwunden von Schulter bis Knöchel sind alle wieder dicht, die Radhose nicht. Ein Riesenloch genau rechts von der Mitte. Hätte in manchen Situationen Vorteile, aber dazu kann ich auch schnell mal die Hosenträger runterlassen … Was jetzt tun mit meinem Schätzchen?

Assos [grauenvolle Flash Seite…] ist zweitens sauteuer und erstens saugut. Die Aussagen stell ich mal in Eigenversuchen vielfach überprüft so hin. Eigentlich ne Marke aus der Schweiz, gibt es jedoch einen Assos Service in Deutschland. Den hab ich kontaktiert, Hose einschicken hieß es. Antwort war dann Loch ist leider zu groß für ne Reparatur. Hab ich mir fast gedacht, da war ja wirklich fast die halbe Hose hinüber.

Friedensangebot von Assos: Nagelneue Hose kaufen zum halben Preis. Juppie 🙂 Nix wie zuschlagen. Und die Angelegenheit wurde auch noch fix und unbürokratisch erledigt. Hach. Das muß erstmal jemand nachmachen, gebrauchtes und selber beschädigtes Kleidungsstück zur Reparatur einsenden, und’n Sonderangebot für was Neues bekommen. Ich glaub, an anderer Stelle wär die Antwort bestenfalls gewesen: Unfall gehabt? Ihr Problem.

Ich krieg übrigens weder Provision noch sonstwas für diesen Artikel. Bin nur komplett überzeugt von dem, was ich da fast täglich an meinem empfindlichen Hinterteil plattsitze.

Bodensee – Singen – Hegau

Nochmal super Abtouren mit dem Renner

Das derzeitige Wetter scheint nichts von meinem Urlaub zu wissen, denn es macht sich heute nochmal so richtig schick!

Nach der üblichen Morgenzeremonie [herrje bin ich manchmal umständlich] schnapp ich mir das Rennrad und dreh um halb zwölf los, erstmal Richtung Bodensee, der liegt ja immerhin 300m tiefer als meine Garage. Nur bergab also, wäre da nicht Emmingen kurz unterm Witthoh im Weg, da gibts keinen Umweg so geradeaus. Na gut, ab dann aber nur noch bergab, durchs Wasserburger Tal, Eigeltingen nach Bodman, erstmal gemütlich Kaffi trinken. Die Bäume in den großen Apfelplantagen sind prallvoll, unglaublich wieviel Obst hier so umgesetzt wird.

Ich nehm den Radweg nach Radolfzell, in der Innenstadt isses mal richtig schön, Pause machen mit Weizenbier, Espresso, Frauen Fußgängerzone gucken. Dann find ich tatsächlich wieder aus der Stadt raus, Richtung Singen. Die ganze Gegend hier ist irgendwie durchwachsen mit Industriegebieten, Autobahnzubringern und sonstigen radunbequemen Einrichtungen. In Singen muß ich mitten durchs Stadtgewühl hindurch, egal, ich kenn ja meine Richtung, und anschließend find ich unterm Hohentwiel ne Bäckerei mit Kalorieen Nachschub. Fein.

Den weiteren Weg will ich um den Hohenstoffeln herum fahren, also nach Hilzingen, hoch nach Riedheim, Binningen. Dort waren wir erst am Sonntag, den türkisblauen Baggersee bewundern. In Welschingen muß ich nochmal nen Biergarten zwecks Tanken aufsuchen, und ab Engen nehm ich ne Nebenstrecke Richtung Witthoh. Anders als sonst schleich ich mich diesmal über Biesendorf dort hoch, mal was Neues fahren, und oben ist garnicht mehr so völlig blaubehimmelte Wetterlage. Alpensicht geht grad noch so, aber im Westen dunkel.

Jetzt gehts heimwärts fast nur noch bergab, Hattingen, Möhringen, eine meiner Lieblingsstrecke mitm Motorrad, und als Leckerle zum Feierabend nehm ich noch das Krähenbachtal mit. Um halb sieben park ich das treue Rennrad inner Garage [132 km].

Herrlich, so ein Tag aber wieder 🙂