kurze nächte

abends ruckzuck eingeschlafen wie immer, noch eben freuen auf ne gut durchpennte nacht und weg. zwei oder drei oder vier uhr, auf die uhr schauen, is die nacht etwa schon rum, was is jetz wieder los? die nacht is noch lange nich rum, aber der schlaf. die müdigkeit is schwer und zäh und kämpft mit der nervösigen wachheit, die ich tagsüber nötiger hätte als jetzt, ich lieg mittendrin und seh die beiden gegeneinander ringen. vergebliche versuche, das heimkino im kopf abzuschalten, in dem reichlich filmausschnitte vorbeifliegen, die ich nich bestellt hab und in denen ich mich manchmal selber seh. was tun? keine chance zum jetzt wieder einschlafen, steh mal auf und guck ausm offenen fenster bis es zu kalt wird. die warterei auf die nötige bettschwere kann anstrengend sein. im kopf läuft der zähler bedrohlich rückwärts für die stunden und minuten die noch bleiben bis der wecker losgeht. diese rückwärts zählerei gibt mir meistens den rest. manchmal gewinnt die müdigkeit und mit bisle halblebigem rumdösen gelingt es, mir selbst etwas schlaf vorzutäuschen. und dann morgens um halb sechs, wenn wieder eine weitere runde in der täglichen tretmühle losgehen muß, kommt erst die rechnung für die nicht geschlafenen stunden, und ich merk mit schweren augendeckeln, das war wieder richtig teuer, die preise steigen ja überall. aber auch diese sauerei ist steigerungsfähig, machmal fang ich mir ein abo ein, dann geht das eine zwei oder vier wochen lang so. oder länger.

we are not amused.