früh morgens

beim aufwachen

grad in dem moment wenn die dünne zudecke aus schlaf sich verflüchtigt und sich das wiederkehrende bewußtsein in den vordergrund schleicht. dann sind die augen noch zu aber im kopf fängt man schon an zu sehen. da tauchen dann plötzlich tatsachen von der kindheit bis gestern aus dem nebel auf, die in diesem moment noch völlig unverschleiert zu erkennen sind ohne das ganze verschönernde und ablenkende dressing aus gedanken, das sich tagsüber drüber ausbreitet oder das man sich selbst drumherum strickt wie zur entschuldigung wie das alles je hat passieren können. die tatsachen stehen herum wie schwarze gegenstände und blicken einen dunkel und kalt an. in diesen momenten offenbart sich wieder die ungeschminkte wahrheit, die tagsüber inmitten des verwirrenden gedankengewühls keine chance dazu hat. statt erholt aufzuwachen macht sich angst breit und es ist sowas wie eine kalte hand hinten am hals spürbar

dann ist das aufwachen schlimm

4 Kommentare

  • Da haste mal einen mir gut bekannten Prozess sehr bildlich beschrieben. Genau so fühlt sich das an. Manchmal auch mitten in der Nacht.

  • lutz

    boach mich frierts… und aufstehen und was machen, -Dressing- damit die Dementoren weggehen, die das Glück absaugen. Ich komme auch schon in das Alter, wo ich diese Ausläufer kennen lerne.

    Aber mich drängt es auch die andere Seite zu nennen die mich glücklicherweise noch in der Mehrzahl der Morgende begleitet. …..grad in dem Moment wenn die wohlige Zudecke aus Schlaf sich verflüchtigt und sich das wiederkehrende Bewußtsein in den Vordergrund schleicht. dann sind die Augen noch zu aber im Kopf fängt man schon an zu sehen. Du liegst da warm und trocken und jeder Millimeter des Körpers ist entspannt. Es gibt keine denkbare Körperhaltung, die deine wohlige Schwere stören könnte. Egal wie verknotet du auch liegen magst, es gibt kein Bedürfnis irgendetwas zu ändern. Du bist noch relaxter als im Tiefschlaf und doch nicht in Gefahr zu verschlafen. Du spürst das du ausgeschlafen bist, aber du gibst der Maschine die Zeit, selber zu entscheiden, wann der Moment gekommen ist, da sie von selber aufsteht. Bis dahin ist jede Minute ein Genuss.
    dann ist aufwachen nicht so schlecht.

  • @Lutz: Wow! So gehts auch. Und viel besser…

    Auch gut beschrieben. Man könnte glatt denken, dass ihr irgendwie verwandt seid. 😉

  • andi

    Stimmt fast, Ilona. Früher war ich mit ihm verwandt, heute er mit mir 😉