Allgäu September 2010

Ein richtig toller Wanderurlaub im Allgäu wars diesmal, das Regenzeugs hat man ja hier immer im Rucksack dabei, aber wirklich kaum zu glauben, wir ham das nicht einmal gebraucht. Dann mal los, kurzer tabellarischer Abriss.

Samstag, 11.09.2010 – Söllereck
Die hierzulande übliche derzeitige Viehscheid nervt, überall Strassen gesperrt. Wir laufen von Oberstdorf zum Freibergsee, hoch an die Söllereck Bergstation ins Schönblick und wieder runter. Im Cafe Waldruh gibts den langersehnten Kaffee inclusive Torte nach Art des Hauses. Feine Eingehtour, 7 Std.

Sonntag, 12.09.2010 – Rauhhorn

Das Rauhhorn ist an der Reihe. Aufstieg von Hinterstein über die Willersalpe bis auf den Sattel, kleine Klettereinlage an Drahtseilen gesichert zum Gipfel. Weiter dann vorbei am Kugelhorn zum Schrecksee, wie im Bilderbuch, so grün. Langer Abstieg und Pause im Konstanzer Haus. Super Wetter, super Tour, Gehzeit 7 Std.

Montag, 13.09.2010 – Regentag
Ok, doch ein Regentag. Spazierengehen und Einkaufen in Oberstdorf.

Dienstag, 14.09.2010 – Schattenberg
Über den Wallraffweg nach Oberstdorf und hinter den großen Rutschbahnen auf einem kleinen und feinen Steiglein zuletzt steil durch Schrofen und Föhren bis auf den Schattenberg. Ein Weiterweg bis zum Seeköpfle müsste doch möglich sein, fragen wir uns? Rückweg über den Jägersberg und Fischen. Gehzeit ca 9 Std.

Mittwoch, 15.09.2010 – Aggenstein

Start in Pfronten Weißbach, in Zickzack unter der Schwebebahn hindurch, wo uns aus den Kabinen die Touristen traurig und neidisch beäugeln, wir sind schließlich im Freien und zu Fuß unterwegs! Oben an der Bergstation bläst ein Sturm, daß wir fast die Wanderstöcke verlieren, aber im steilen Zickzackweg an der Aggensteinflanke ist das nicht mehr der Fall und wir kommen im schönsten Wetter am Gipfel an. Auf dem Runterweg gibts ein Bier in der Kissinger Hütte (Pfrontner Haus) und dann gibts den herrlichen und steilen Abstieg durch die Reichenbachklamm. Danach noch lecker Kaffee u Kuchen in Pfronten, russische Bedienung (Svetlana Petrowskaja?) Gehzeit ca. 6 Std.

Donnerstag, 16.09.2010 – Wannenkopf

In Obermaiselstein laufen wir auf den Wannenkopf, trübes Wetter, aber trocken. Ganz eigenartiger Berg, oben siehts aus wie in Schweden, mit Moor und Nebel. Der Runterweg auf den Asphaltstrecken nervt und geht in die Kniee. Gehzeit 4 Std.

Freitag, 17.09.2010 – Pause.
Nordic Walken an der Iller bis ins Mc Cafe und zurück über den Wallraffweg. 3 1/2 Stunden frische Luft, na prima.

Samstag, 18.09.2010 – Großer Daumen

Start in Hinterstein, schon wieder Viehscheid. Wir laufen Richtung Engeratsgunder See bis zum Türle, Sicht hier oben 50m. Weiter erst auf grasigem Rücken, später Kletterei steil durch irgendwelche Felsen, bis ein Gipfelkreuz sagt: Hier ist der Große Daumen, zweitausendzweihundertnochwas Meter, Sichtweite 50 Meter, fast schade. Auf dem Runterweg freuen wir uns über die vielen Wegmarkierungen; hier im Koblat könnte man sich endlos verlaufen. Noch zwei Stunden bis an Giebelhaus, von dort nehmen wir den Bus bis Hinterstein. 8 Stunden, abenteuerlich.

Sonntag, 19.09.2010 – Stuiben

Von der Gunzesrieder Säge hoch zum Bärenkopf, auf den Steineberg (lustiges Leitersteigen) und dann schöne Höhenwanderung, immer auf oder neben dem Grat, teilweise mit Drahtseileinlagen bis auf den Stuiben. Schönes Wetter, gute Laune, lecker Kaffee und Kuchen zum Abschluss, klasse. 5 Stunden.

Montag, 20.09.2010 – Großer und Kleiner Daumen.

So, jetzt nochmal das Ganze. Wir laufen ins Retterschwangtal, dann steil hoch über die Haseneck Alpen und danach den abenteuerlichen Weg durch die Daumen Nordwestseite entlang drahtseilgesicherten Wegen auf die Daumenscharte. Etwas Kletterei bis zum Kleinen Daumen, dann zurück über den Großen Daumen, heute sehen wir, was wir vorgestern verpasst haben, die Aussicht ist unfassbar! Nochmal Laufbichelsee, Engeratsgunder See, Giebelhaus und fertig. Absolute Top Runde heute! 8 Std Gehzeit.

Dienstag, 21.09.2010 – Güntlespitze
Start in Baad, wo sich Massen von Touristen auf den Weg zum Widderstein machen, ist ja auch wirklich ein toller Berg. Wir gehen allerdings in die Gegenrichtung, völlig ruhig ist es am Starzeljoch, auf dem Starzel und anschließend auf der steilen und grasigen Güntlespitze. Der Weiterweg ist unerwartet keck, der Gratweg wird immer schmaler und zuletzt reichlich heikel, denn es geht auf dem grasigen Rücken, der so breit ist wie eben zwei Wanderschuhe, rechts und links ziemlich tief runter. Wir finden den Runterweg zur Bärgüntlehütte, schön Pause machen mit Schmalzbrot und Bier. Überraschende Tour mit viel Ruhe, sieben Std. Gehzeit.

Mittwoch, 22.09.2010 – Nebelhorn
Start über die beiden Gaisalpseen, ab Gaisfuß nehmen wir die leichte und tolle Kletterei über den Gundkopf bei absolutem Traum Bergwetter unter die Füße. Auf dem Nebelhorn ist der Bär los, es geht ja eine Schwebebahn hier hoch. Den Weiterweg über das Seeköpfle zum Schattenberg trauen wir uns nicht recht, daher wieder über den Gleitweg ins Oytal runter und mit dem Roller bis Oberstdorf. Da wir noch in Fischen unsere Lieblingskneipe besuchen, wird es ein langer Wandertag heute. Gehzeit ca. 9 Stunden. So ein Tag!

Donnerstag, 23.09.2010 – Ruhetag

Ausruhen is dran, geht nicht anders, trotz des immer noch gigantischen Bergwetters. Spazierenwandern nach Fischen und barfüßig in der jungen Iller rumpatschen, ich hol mir einen feinen Sonnenbrand zum Herbstanfang, herrlich.

Freitag, 24.09.2010 – Hirschberg
Start in Bad Hindelang auf den Hirschberg. Dauert keine zwei Stunden bis oben, das Wetter ist immer noch klasse, kaum zu glauben. Oben ausgiebig ausruhen, den Spieser schenken wir uns und nehmen stattdessen den abenteuerlichen und steilen Abstieg durch den Hirschbachtobel, so schön aber auch! In Hindelang nochmal ausgiebig Kaffee trinken, wer weiß wie lang das noch geht. Richtig schöne kleine Tour zum Auslaufen, 5 Stunden.

Samstag, 25.09.2010 – Sauwetter
Seit Freitag abend Sauwetter an einem Stück. Oberhalb 1600 Metern liegt Neuschnee, kein Gedanke an eine Wandertour. Mc Cafe mit Kaffee trinken und Schokoladenkuchen futtern ist das Tagesprogramm, außerdem gönn ich mir eine neue Wintermütze im World Of Outdoor in Sonthofen.

Meine Güte, das war so klasse diesmal. Guter Wirkungsgrad, wenn man bedenkt das im schönen Allgäu die meisten geplanten Touren eher buchstäblich ins Wasser fallen, warum sonst ist hier alles soo grün?

Massenhaft schöne Bilder gibts hier bei Ilona.