Wandern am Königssee

September 2012

Samstag, 15.09.2012 – Malerwinkel
Morgens mit dem Autole nach Berchtesgaden, FeWo in Schönau besetzen und nach dem Einkaufen noch eine kurze Besichtigung des Touristenspektakels am Königssee mit anschliessendem Spaziergang über den Malerwinkel Rundweg. Der Malerwinkelweg selbst endet nach 300m im Wasser, aber es lässt sich noch ein Anschluss am See entlang ahnen und nach etwas glitschiger Kletterei scheint der Weg tatsächlich weiter zu führen. Mal sehen was man draus machen kann.

Sonntag, 16.09.2012 – Rinnkendlsteig

Das Boot bringt uns für einen absoluten Wucherpreis nach St. Bartholomä und von hier aus laufen wir den Rinnkendlsteig hoch, der direkt durch die östliche, von weitem scheinbar völlig unbegehbare Seewand führt. Ein paar Drahtseile entschärfen die heiklen Stellen und der Weg macht mit der fantastischen Aussicht richtig Spaß. Auf der völlig überfüllten Archenkanzel [feiner Aussichtspunkt] ist der Spaß schon eingeschränkt und an der Kühroint Alm mit der Hofbräuhausatmosphäre ist er dann ziemlich vorbei. Ein Fluchtversuch zum nahe gelegenen Grünstein bringt dasselbe Ergebnis, dafür gibts von oben Aussicht bis Panama wie es scheint. Abstieg am Isidor Klettersteig vorbei bis direkt vor die FeWo.

Schicke Tour mit vielen neuen Erfahrungen und noch was, der wienerische Dialekt hier ist nervtötend aber es stellt sich raus, das sind vielleicht doch nur die Salzburger Touristen.

Montag, 17.09.2012 – Kaunersteig

Mit dem Elektrobootle für noch mehr Kohle als gestern bis ans Ende des Königssees, dann endlich wieder zu Fuß den Kaunersteig hoch, das ist ebenfalls ein Steig mit ein paar Treppen und Drahtseilen, bis zur einsamen Regenalm, Pause in der idyllischen Berglandschaft. Weiter zur verfallenen Landtalalm und dann Abstieg zum hinteren Ende des Sees an die Fischunkelalm. Wir haben Glück (haben wir später erfahren) daß wir gleich mit dem ersten Schiff, dicht gepackt wie die Sardinen in der Büchse, wieder zurückfahren können.

Klasse Tour mit viel Wetter, viel Aussicht und fast alles neu hier. Unten am See standen wir schonmal vor vier Jahren, da waren wir mit dem Radl vom Bodensee hergekommen.

Dienstag, 18.09.2012 – Seeweg und Jenner

Der am Sonntag ausgeguckte Seeweg führt wirklich erstmal direkt am Ufer entlang, später etwas wilder und verwachsener weiter oben durch den Wald bis an den Kessel, das ist ein Bootsanleger, wo die Wanderer aus- und einsteigen können. Die Vegetation am wenig begangenen Seeuferweg ist üppig und am Kessel angekommen ist die erste Maßnahme, die Zeckenarmeen von den Beinen zu wischen. Der Reitsteig bringt uns hoch zur idyllisch gelegenen Gotzentalalm.

Weil das Wetter so gut mitmacht, hängen wir einen Besuch auf den Jenner dran, was ein paar hundert Höhenmeter extra einbringt. Auf dem Jenner ist dank der Seilbahn richtig gut was los. Es gibt nebst fantastischer Aussicht am Gipfel was zu trinken in der Bergstation der Bahn und danach einen feinen Abstieg nach Königssee runter. Zur Belohnung gönnen wir uns einen oberleckeren Kaiserschmarrn unten an der Jennerbahn.

Das Hohe Brett neben dem Jenner wär noch eine einladende Tour, hoffentlich klappt das heuer noch.

Mittwoch, 19.09.2012 – Sauwetter
Wie versprochen regnet es ausgiebig und den ganzen Tag lang, ein Ruhetag tut den Füßen gut. Am Nachmittag kurzer Besuch in Berchtesgaden im strömenden Regen, das wars dann. Mal morgen sehen wie weit es runter geschneit hat und was an Tourenmöglichkeiten noch übrig ist.

Donnerstag, 20.09.2012 – Watzmannkar

Früh morgens regnet es noch kurz und heftig, aber um halb neun können wir losgehen, wir wollen heute ins Watzmannkar, das ist der grosse Einschnitt zwischen dem großen und kleinem Watzmann. Die Kühroint Alm haben wir um zehn erreicht und nach einer weiteren Stunde stehen wir mitten im Kar. Oben liegt frischer Schnee, die Aussicht ist etwas spärlich, zumindest die Seite des großen Watzmann hält sich beständig im Nebel. Der kleine Watzmann auf der anderen Seite dagegen ist gelegentlich komplett zu sehen.

Hier oben ist eine seltsame Landschaft wie auf einem anderen Planeten, keine Geräusche außer gelegentlichem Steinschlag irgendwo runter. Es ist kalt, daher steigen wir wir eine halbe Stunde ab und machen dann erstmal ausgiebig Mittag aus dem Rucksack, ab und zu scheint die Sonne zwischen den Nebelschwaden hindurch. Abstieg zur Kühroint Alm, danach weiter zum Schapbachriedel und über diesen weiter auf einem richtig schicken Waldweg bis zum Parkplatz Hammerstiel. Noch eine halbe Stunde bis zur FeWo und Feierabend.

Freitag, 21.09.2012 – Hohes Brett

Für heute haben wir uns das Hohe Brett ausgesucht, weil es so ein absolut schicker Berg ist! Wettervorhersage ist prima, also gleich früh los. Der Weg heute führt uns von Norden nach Süden übers Hohe Brett. Auf einem unbezeichneten Wegerl gehts erst durch den Wald, dann steile Wiesenwege hoch und zuletzt mit etwas Kletterei auf die Brettgabel, das ist ein vorgelagerter Gipfel mit reichlich Aussicht und gemütlicher Frühstückspause.

Ab hier klettern wir erst eine kurze Felsrinne hoch, gehen den Weg weiter durch Föhren bis endlich auf das reichlich schrägstehende und teilweise schneebedeckte Plateau des Hohen Brettes. Der Weg ist stellenweise zu erkennen, am besten folgt man den Steinmänneln weil es sonst keine Orientierung gibt. Die beeindruckende große Hochfläche ist ziemlich durchwachsen mit Karrenfeldern und tiefen Löchern, das wär bei Nebel mal ganz schlecht, aber alles gut zu sehen heute.

Am Gipfel ist unglaubliche Aussicht in alle Richtungen, der hintendran liegende Hohe Göll fasziniert uns besonders [schon auf der To-Do Liste]. Wir steigen durch eine Felsrinne auf der Südseite ab, der Weg danach ist stellenweise drahtseil gesichert und es liegt kein bisle Schnee mehr. Die Gipfelbierpause machen wir in der Mitterkaseralm, gemütliches Plätzle ist das hier direkt unter der Jennerbahn. Den weiteren Abstieg hatten wir schon vor drei Tagen, unten gibts nochmal Kaiserschmarrn und wir freuen uns über diese ungewöhnlich schöne Tour. Unser Sahnestück diesesmal!

Samstag, 22.09.2012 – Schapbachriedel und Grünstein
Morgens etwas Regen, Zeit zum was erledigen und noch Ausruhen. Nachmittags eine kleine Runde über den Schapbachriedel zum Grünstein, Kaffeepause an der Grünsteinhütte und dabei zuschaun wies regnet, anschließend im direkten Abstieg wieder runter an die FeWo, eine gemütliche Abschiedstour sozusagen.

Sonntag, 23.09.2012 – Heimfahren
Schon wieder rum, diese Woche, tz. Das war klasse hier und alles komplettes Neuland. Blöd ist wie meistens, daß wir nach den Ferien mehr Ideen auf der Tourenliste haben als vorher. Dann müssen wir wohl nochmal herkommen.

Hier nochmals vielen Dank an Angel für die Tourentipps!

Eine extra Bildergalerie gibts diesmal auch bei Ilo, dazu hier klicken.

2 Kommentare

  • Ah, so sieht das also aus. Ich wusste, wir haben ne Menge verpasst 😉
    Aber ich wollte da je eh nochmal hin …

  • Verpasst ist nicht das richtige Wort. Es ist immer einfach zu wenig Zeit da für die ganzen schicken Berge und Wege.
    Also wir wollen da auch nochmal hin, unbedingt. 8)